Herren Halbfinale: ASV und Tirol setzen sich jeweils vorzeitig durch und stehen im Finale

Die Play-Offs sind da – mit den Halbfinalduellen warteten dieses Wochenende veritable Kracher auf Wasserball-Österreich. Das Duell zwischen Tirol und dem stets gefährlichen und heimstarken WBV Graz war schon im Vorjahr ein Spannungsgarant, die Tiroler Favoriten brauchten damals drei Spiele um sich das Finalticket zu sichern. Und auch in dieser Saison ließen die Innsbrucker in der Auster bereits Punkte. Das Aufeinandertreffen zwischen dem amtierenden Meister aus Salzburg und dem ehrgeizigen ASV-Ströck-Wien, der als Sensationsmannschaft dieser Saison gilt, versprach ebenfalls ein Duell am Siedepunkt mit völlig offenem Ausgang: Die Wiener konnten den favorisierten Titelverteidiger im Grunddurchgang bereits zweimal schlagen.

ASV-Ströck-Wien vs. Paris Lodron Salzburg

Das Semifinale des ASV-Ströck-Wien gegen PL Salzburg bot im Vorfeld genug Raum für Spekulationen zum Ausgang dieser Best-of-3-Serie. Die Wiener Truppe um Cheftrainer Mike Fasching und seinen Vize Laszlo Hever hat heuer in der Herrenbundesliga schon einige Male mit guten Leistungen aufgezeigt. Ob sie diesen Lauf auch ins Semifinale gegen PL Salzburg mitnehmen könnte, war die große Frage. Salzburg, immerhin regierender Meister, eine sehr routinierte Mannschaft mit klingenden Namen und den beiden Führenden in der Torschützenliste in ihren Reihen, wollte sich auf der anderen Seite für den etwas durchwachsene Grunddurchgang revanchieren. Wer würde die besseren Nerven haben, die besseren Varianten finden?

Um es kurz zu machen, die junge Mannschaft aus Wien löste die Aufgabe einigermaßen souverän. Das erste Spiel in Salzburg wurde gleich im Eilzugstempo begonnen. Man ging rasch mit 4:0 in Front, verlor zwar zwischendurch etwas den Faden, spielte aber im letzten Viertel die schwimmerische Stärke aus, gewann dieses mit beeindruckenden 5:1 Toren und siegte endlich mit 15:11. Das Heimspiel in Wien begann völlig anders. Die Salzburger schafften es, das Spiel zu verzögern und den Spielfluss der Wiener immer wieder zu brechen. Ein perfekt disponierter Salkan Samardzic im Tor der Mozartstädter tat sein Übriges dazu, dass der ASV nicht davonziehen konnte. Als dann PL Salzburg Anfang 4. Viertel 8:7 in Führung ging, wurde es ruhig im Wiener Stadionbad.  Doch kurz darauf platzte endlich der „Torknoten“ der Wiener, war das Rezept gegen den Goalie der Salzburger gefunden und zog der ASV-Ströck-Wien bis auf 11:8 davon, was reichte, um die Partie ruhig nach Hause zu spielen, schließlich mit 13:10 zu gewinnen und die Stimmung der Fans wieder zu heben. Somit schafft es der ASV-Ströck-Wien zum ersten Mal seit 2014 wieder in ein Bundesligafinale.

(Zusammenfassung Bernard Stejskal)

Ergebnisse Halbfinale 1:

31. Mai 2019 Semifinale Spiel 1: PL Salzburg vs. ASV-Ströck-Wien 11 – 15
ULSZ Rif
1. Juni 2019 Semifinale Spiel 2: ASV-Ströck-Wien vs. PL Salzburg 13 – 10
Wiener Stadionbad

WBC Tirol vs. WBV Graz

Auch in Graz kündigte sich ein heißer Tanz an, im Duell gegen den Vierten der regulären Phase trafen die Tiroler Grunddurchgangs-Sieger auf einen denkbar unangenehmen Play-Off-Gegner: 2015 war man gegen eben jene Grazer im Halbfinale ausgeschieden, im Vorjahr gewann der WBV Graz das erste Spiel des Kreuzspiels und verlangte dem späteren Finalisten in der Best-of-Three-Serie alles ab. Auch in diesem Jahr war der WBCT beim 10:10 im Dezember bereits in Graz gestolpert, so konnte man auch an diesem Wochenende ein heiß umkämpftes Duell erwarten.
Die vorgewarnten Tiroler begannen hochkonzentriert und konnten im Auswärtsspiel schon früh für eine deutliche Führung sorgen. Angeführt von Zoltán Ádám wechselte man zur Halbzeit mit 2:7 die Seiten, doch der WBV Graz bewies in der Folge beeindruckende Comeback-Qualitäten. Auf 8:10 kamen die Steirer heran und säten insbesondere durch eine souveräne Chancenauswertung und starkes Überzahlspiel Unruhe in den Tiroler Reihen, bei denen zusehends Hektik aufkam. Zoltán Ádám beendete das Tiroler Chaos in einem Powerplay, die folgende 3:0 Serie sicherte dem WBCT den wichtigen Sieg in Spiel 1.

Am Samstag sollte sich das Szenario – in etwas abgeschwächter Form – wiederholen. 6:0 ging Tirol im Innsbrucker Tivoli in Führung und machte vermeintlich früh alles klar, doch im dritten Viertel nahm wieder eine Nachlässigkeit Überhand, die Graz zu nutzen wusste: Aljaž Pevec behielt in den sich zahlreich bietenden Überzahlsituationen eine ruhige Hand und brachte die Grazer auf 6:8 heran. Doch Tirol schaffte es wieder rechtzeitig, einen beruhigenden Abstand zwischen sich und die Gäste zu bringen und gewann letztlich auch das Rückspiel mit sechs Toren Vorsprung gegen den WBV Graz.

(Zusammenfassung Christophe Koroknai) 

Ergebnisse Halbfinale 2:

31. Mai 2019 Semifinale Spiel 1: WBV Graz vs. WBC Tirol 9 – 15
Graz Auster
1. Juni 2019 Semifinale Spiel 2: WBC Tirol vs. WBV Graz 16 – 10
Tivoli Innsbruck

 

Damit stehen die Finalisten der Saison 2018/2019 fest:

WBC Tirol vs. ASV-Ströck-Wien

 


Die kommenden Spiele:

Finale: