WBV Graz ist der große Gewinner der Bundesliga-Auftaktrunde

Beim Auftakt der neuen HYTEK-Wasserball-Liga dieses Wochenende im Innsbrucker USI erwischte der WBV Graz einen Traumstart: Am Samstag setzte man den WBC Tirol Schachmatt und ließ dem Heimteam keine Chance. Am Sonntag vergoldeten die Steirer mit einem Sieg gegen WBCI souverän das Wochenende. Durchwachsen verlief das Season-Opening für ersatzgeschwächte Salzburger und enttäuschende Tiroler. Beide Teams ließen wertvolle Punkte im Meisterschaftsrennen liegen, das dieses Jahr im Ligamodus mit doppelter Hin- und Rückrunde ohne abschließendes Play-Off ausgetragen wird. Titelverteidiger ASV-Ströck-Wien pausierte beim Premierenwochenende, bei dem die OWL das digitale Spielprotokoll (powered by Total Waterpolo) nach der erfolgreichen Testphase beim Cup endgültig zum Einsatz brachte.

Das erste Herrenspiel nach dem Cupturnier in Salzburg am 18. – 19. Dezember des Vorjahres kam am Samstag zur Austragung. Der WBC Innsbruck empfing den Vorjahres-Finalisten Salzburg. Beim Farmteam der Tiroler gingen dem Auftakt einige Kaderbewegungen voraus, mit Benjamin Stemberger, Luis Vondrak und Keno Benedetto stiegen gleich drei Leistungsträger zum WBCT auf und verließen den Ausbildungsverein. Zwei Neuzugänge füllten die entstandene Lücke schon bei ihrer Premiere gut aus: Gianmarco Bilotti und Sem Te Riele hielten ihre Mannschaft zusammen mit Torhüter Aleksandar Vidakovic lange im Spiel. Gegen Spielertrainer Szrgyán Zsivanovity und die junge Salzburger Mannschaft war allerdings letztlich nichts zu holen. Eine gelungene Talentprobe für die Innsbrucker Youngsters und ein erwartungsgerechter Favoritensieg für PLS (die einige Stammspieler vorgeben mussten) standen den Mozartstädtern am Ende zu Buche: 10:20.

Die folgende Begegnung bot auch schon das erste Spitzenduell: Der WBV Graz, der in Bestbesetzung angereist war, traf auf den WBC Tirol, der sich in der Pre-Season mit drei Eigenbauspielern und dem 33-jährigen Márk Jaksa verstärkt hatte, der nach 10 Jahren in Salzburg (und kurzem Grazer Intermezzo) zu neuen Ufern aufgebrochen war. Bei Graz gab Neuzugang Lukas Dano seinen Bundesliga-Einstand und der sollte ein äußerst erfolgreicher sein. Nach einem zähen und torarmen ersten Viertel konnte sich Graz ein Fußbreit Vorsprung erarbeiten. Im ebenso torarmen zweiten Durchgang erstickte man die Tiroler Angriffe gekonnt im Keim und konnte sich entscheidend in Führung bringen. 1:5 stand es zur großen Pause und die Abwehrschlacht kippte zugunsten der Grazer. In einer Mischung aus Ratlosigkeit und Unvermögen verpufften die Tiroler Angriffe am Steirischen Granit. Kristof Molnárs Team hatte einen überlegenen Matchplan und antwortete mit intelligenten und hocheffektiven Gegenstößen. Mit einer disziplinierten Mannschaftsleistung setzte der WBV Graz das Heimteam Schachmatt, das sein stotterndes Angriffsspiel nicht ablegen und den Rückstand nicht mehr abtragen konnte. Mit einer hervorragenden Defense rund um Torhüter Filip Popic und klinischem Angriffsspiel ließ Graz dem WBCT keine Chance. Ein deutliches 7:12 bescherte den Grazern einen Traumstart in die neue Saison.

Am Sonntag gegen Innsbruck ließ Graz ebenfalls nichts anbrennen – angeführt von Tobias Lang (7 Tore) und Aljaz Pevez (6) spielte Graz den Pflichtsieg nach Hause und durfte mit perfekter Ausbeute die Heimreise antreten. Um 11:00 Uhr folgte der zweite große Höhepunkt des Spielwochenendes: Das Westderby zwischen Tirol und Salzburg stand an, wobei sich der PLS in den zurückliegenden Begegnungen zu einem veritablen Angstgegner der Tiroler ausgewachsen hatte, besonders in den Crunchtimes der wichtigen Partien: Zuletzt im Pokal und im Halbfinale der Vorsaison erlebte der WBCT bittere Momente der Erschütterung und Last-Second Dramen. Und auch an diesem Sonntag ging es um alles, sich zurückkämpfen nach der enttäuschenden Leistung des Vortags hieß aus Tiroler Sicht das Gebot der Stunde. Die ohne Salkan Samardzic, Bernhard Fridrik und Sebastian Donis angetretenen Salzburger konnten nicht lange standhalten gegen aufgestachelte Tiroler, die aus der Niederlage des Vortags gelernt zu haben scheinen. Zwar rollte das Angriffsspiel ohne den verletzt aussetzenden Philipp Perisutti auch an diesem Tag noch nicht in gewohnter Form, aus einer sehr gut organisierten Defensive heraus setzten sich Johannes Gratzl (4 Tore) und Co allerdings schon früh vorentscheidend ab und gingen mit einer 8:2 Führung in die zweite Halbzeit, in der man das Ergebnis konzentriert verwaltete. Topscorer Srgyan Zsivanovity auf lediglich zwei Toren zu halten, erwies sich als spielentscheidend, eine ausgewogene Mannschaftsleistung gegen den Trauma-Gegner tröstete Neo-Coach Christian Burtscher und sein Team zwar kaum über den verpatzten Saisonstart hinweg, ermutigend war der klare Heimsieg jedoch allemal.

Graz setzte in diesem Wochenende ein Ausrufezeichen und entführte als klar beste Mannschaft der Auftaktrunde wertvolle Punkte aus dem Innsbrucker USI. Mit dem WBV Graz ist dieses Jahr zu rechnen, mit dem klaren Sieg gegen Tirol positionieren sich die taktisch klug aufspielenden Steirer als Titelaspirant der diesjährigen Bundesliga-Saison.

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